Die klatschende Reisegruppe
Samstag, 2. Juli 2011
„Callejon werden übrigens ausgesprochen wie Jorge von GNTM“
Und schon wieder müssen wir einen Bericht schreiben, den wir zensieren müssen, wir können aber auch nichts dafür, dass es bei uns NIE so endet, wie man es vorher denkt, aber von Anfang an:

Auf dem Programm stand heute das Vainstream Festival in Münster, wir mögen die Stadt, wir mögen die Bands, die Sonne scheint, besser geht’s nicht. Die Nacht war dieses mal früh vorbei weil Abfahrt um 8 Uhr war und vorher noch ein paar Ponys bespaßt werden mussten, aber was tut man nicht alles.

Parken wollten wir eigentlich direkt hinter der Münsterlandhalle, wie schon im Winter, genau da war aber der Einlass, trotzdem haben wir einen Top-Parkplatz erwischt, das erste Bier geöffnet (der KLW-Vertreter meinte es ist schon 11;) ) und uns angestellt, wir hatten ja schon wirkliche Horrorgeschichten über den Einlass da gehört, aber es ging alles superschnell und unkompliziert, entweder die Geschichten waren übertrieben oder die Leute da haben wirklich etwas gelernt. Direkt vorne wurden wir dann von Monster-Energy beschenkt, und anders als andere haben wir es auch ohne Alkohol dankbar angenommen, bei dem Programm kann extra-Energie nie schaden!

Drinnen haben wir dann auch relativ schnell Tim und Dominik gefunden, Tim hat von der Sondaschule an diesem Tag nicht „nur“ Gästeliste, sondern auch einen schicken „Artist“-Backstageausweis gekriegt und hat auch so den Tag über zur Belustigung aller beigetragen, besonders die Blicke kleiner Mädchen waren unbezahlbar „ich kann ihn nicht zuordnen, aber es muss sehr wichtig sein“. Kurze Zeit später hat dann die erste Band, die Deez Nuts, angefangen. Die gefielen uns auch schon extrem gut und es war unglaublich, wie dermaßen sich die Leute da morgens um 10 Uhr bei der ersten Band schon die Köpfe eingeschlagen haben, das konnte ja nur ein Guter Tag werden! Weil die beiden Bühnen direkt nebeneinander standen gab es auch keine Verschnaufpausen und es ging nahtlos auf der zweiten Bühne weiter, da standen jetzt Protest the Hero auf der Bühne, weil die uns jetzt aber nicht sooo vom Hocker gerissen haben ging es noch einmal zum Auto. Auf dem Weg da hin haben wir dann auch gleich die Reisegruppe Gütersloh getroffen.

Nach einer Stärkung ging es dann zurück, passend zum Soundcheck der Sondaschule. Die hat dann auch angefangen und man merkte schon, dass sie sich auch nicht so sicher waren, was sie in dem Line-Up zu suchen haben, so genau wusste das wohl keiner, aber aus allen Ecken kamen Textsichere Leute und es ging mehr als ordentlich ab vor der Bühne, ich behaupte mal, dass es bis auf die Spielzeit, sogar besser war als in Paderborn. Sehr schön auch, dass die Band sich jedes Mal wie ein kleines Kind freute, dass sie „länger“ spielen durften, dabei ihre normale Bühnenzeit aber noch gar nicht aufgebraucht hatten, aber die Hauptsache ist ja, dass der Klassenlehrer ihnen damit eine Freude gemacht hat. Wir hätten jedenfalls auch länger mit gemacht! Das „schöne“ an dem Festival ist aber auch, dass man sich nach dem Auftritt keine Hoffnungen auf eine Zugabe machen muss weil es nebenan direkt weiter geht. Wir haben uns trotzdem eine kleine Pause gegönnt und die bei Backstagebier in Holländischen Wasserflaschen in der Sonne verbracht, es gab eben keine Becher mehr und es musste umgefüllt werden.



Kurze Zeit später standen also Suicide Silence auf dem Plan. Es ist mir ja wirklich noch nie passiert, dass mich das Publikum von der Musik abgelenkt hat, aber was da vor der Bühne passierte…“Suicide“ war auch Programm, wenn man da in den Pit ging, das hatte ja nichts mehr mit Pogo zu tun, das war Körperverletzung! Ich bin ja nicht zimperlich, aber da ist ja dermaßen viel Blut geflossen…Als ob der Asphalt nicht gefährlich genug wäre, wurde da um sich geschlagen- und getreten als ob es kein morgen gibt, da habe ich aber auch keinerlei Verständnis für, das kann doch keinen Spaß machen! Klar ist ein Pit kein Ponyhof, aber ob es sein muss, dass man im Circle Gefahr läuft einen Fuß ins Gesicht zu kriegen? Ich glaube nicht…wir haben glaube ich alle gehofft, dass sich die Idioten bei der Band ausgetobt haben und das nicht noch bei anderen versuchen.

Nach dem Gemetzel haben wir uns dann Asking Alexandria angeguckt um beruhigt fest zu stellen, dass es bei denen doch wieder ruhiger zu ging. Nach deren Konzert haben wir dann eine kleine Runde über das Gelände gemacht, noch mehr bekannte Gesichter getroffen und uns noch einmal über die Toiletten mit Spülung und ausreichend Klopapier gefreut, es sind die kleinen Dinge des Lebens;) Als nächster sollte Caspar spiele. Der wird im Moment unglaublich hochgepushed und kommt aus Bielefeld, also wollten wir ihm trotz Hip-Hop eine Chance geben. Naja, was soll man sagen? Dass er die in den Sand gesetzt hat war noch nett ausgedrückt! Vom Aussehen und der Stimme her könnte er auch ordentliche Musik machen, Instrumente hatte er auch mit, aber wer sich selber unglaublich geil findet, das auch zeigt und dabei auch noch permanent „SATAAAN!“ schreit, der hat es eben auch nicht anders verdient! Wir haben also spontan noch eine Runde über das Gelände gedreht und dabei eben auch noch was gegessen, man hatte ja nun Zeit;)

Auf der Bühne nebenan haben dann endlich auch Comeback Kid angefangen und die schlechte Musik für den Tag war vorbei behaupte ich mal. Die haben auch ordentlich Spaß gemacht und sind nahtlos in Naera über gegangen. Die Band war ja für Jessie ein Highlight, weil sie bei eben dieser Band ihren ersten Circle Pit mit gemach hat. Heute wurde sich also auch rein gestürzt und weil Asphalt kein Senneboden ist und Hardcore-Publikum nicht das vom Serengeti am Punk-Tag endete das Ganze mit blauen Knien und blutigem Ellenbogen, aber wirklich was anderes erwartet hat ja keiner. Live ist dann auch noch ganz freiwillig Crowdsurfen gegangen („IHR SEID SCHEIßE!!! NEIN!! LASST MICH RUNTER!!!“) und hatte am Ende doch Spaß, es war aber auch zu verlockend für Tim und Jessie. Wir haben dann auch noch Chris gefunden, von dem wir gar nicht wussten, dass er da ist. Naera waren dann fertig und Callejon sollten spielen. Ich denke mal den meisten ging es wie uns: wir kannten nur „Sommer, Liebe, Kokain“ und hatten sonst so garkeine Vorstellung von der Band. Spaß gemacht haben sie trotzdem, auch wenn es schon seltsam war, dass der Sänger nicht einmal normal reden konnte, sondern anscheinend nur seine „Metal-Stimme“ kennt. Muss im Alltag lustig sein! Groß gefeiert wurde dann wie zu erwarten „Sommer, Liebe, Kokain“ und ein besonderes Highlight für unsere Ecke war eine Coverversion von „Schrei nach Liebe“. Ich weiß ja immer noch nicht, warum kaum einer mit gesungen hat, aber das war dann wohl unser Einsatz und wir haben die Fahne für den Punkrock GANZ hoch gehalten, schon irgendwie ironisch, dass gerade wir das tun mussten;)

Nach Callejon sollten dann Madball spielen. Optisch nicht die ansprechendste Band, aber schöööner Hardcore den sie da los gelassen haben! Nach denen war es dann wieder Zeit für eine Pause am Auto und da haben wir dann auch unsere Nachbarn kennen gelernt und haben erfahren, dass Max noch kommt! Extra aus Osnabrück, und er bringt sogar sein Trinkhorn mit, aber ganz ohne Kriegerische Absichten- aber der Max kommt, Wahnsinn! Die „Punk-Fahne“ haben wir dann noch ein wenig weiter hoch gehalten mit unserer riesigen Musikanalge und den Regenschauer haben wir dann im Auto vorbei gehen lassen- Timing ist eben doch alles! Zurück am Festivalgelände wurden wir dann reichlich von Converse beschenkt und mussten irgendwann vor der Karaoke-Stage flüchten weil sich eine Tusse am Gesang versuchte und das wirklich unhaltbar war. Wir gönnten uns dann noch Nudeln, die „haben keiner Sojakeimer“ und das ganze wurde im Hintergrund von Boyssetfire und Parkaway Drive begleitet- schöne Sache da!



Schließlich nahte ein persönlicher Höhepunkt von uns: Flogging Molly! Nach ein paar Kriegsähnlichen Zuständen hatten wir uns zwar verloren, aber schöne Plätze abseits von Karate-Kids, die ich zu Irish-Folk um sich schlagen, gefunden. Wir konnten dann nicht nur mitsingen, sondern auch die Ansagen von der Live-CD mitsprechen, aber es war alles so „beautyful“ und „wonderful“, dass uns das auch egal war, einfach eine unfassbar gute Band! Nach denen ging es direkt rüber in die zweite Reihe der anderen Bühne, denn hier sollten sich The Gaslight Anthem die Ehre geben. Pünktlich mit denen setzte auch der Regen ein, aber das tat schon gut auf den verbrannten Körpern. Der Gitarrist ist zwar direkt am Anfang über seinen eigenen St.Pauli-Banner gefallen und auch direkt liegen geblieben, weil er sich mit Gitarre in der Hand nicht anfangen konnte, aber ein Backliner nahte- der hat den Banner auch wieder hingehängt, wenn der Gitarrist im liegen weiter spielen kann, kann es ihm auch nicht zu schlecht gehen, Hauptsache der Banner hängt;) Nach dem Song ist er auch wieder aufgestanden und alles war gut, der Banner wurde dann auch vor dem Regen gerettet, nicht das er nass wird, das wäre ja fatal! Das Konzert selber war einfach toll! Zwar weniger „in die Fresse“ als die Musik, die wir sonst hören, aber schlicht und ergreifend „schöööön“ beschreibt das ganze glaube ich ziemlich gut. Der Platz war zwar nicht mehr voll, aber die Atmosphäre mit dem Regen war auch mehr als passend. Debiles grinsen und mitsingen überall um einen rum und ein Konzert, das leider viel zu schnell vorbei ging.



Mit dem Ende von Gaslight endete auch der Regen und so haben wir uns wieder auf den Weg zur anderen Seite gemacht. Dafür das Motörhead spielen sollten waren echt schon verdamt viele Leute weg, aber so hatten wir einen bequemen Platz in der ersten Reihe bei dem wir alles gesehen haben und uns ein wenig am Wellenbrecher festhalten konnten. Beim Konzert haben wir uns dann auch mit unfassbar vielen unfassbar netten Menschen vor und hinter dem Wellenbrecher unterhalten und haben festgestellt, dass es bei Männern genetisch verankert ist Motörhead geil zu finden. Es ist auch wirklich beeindruckend, was die in dem Alter noch auf die Reihe kriegen, trotzdem ist und bleibt die Musik sehr eintönig, oder um es netter aus zu drücken „da weiß man halt was man hat“, schön sie mal gesehen zu haben war es trotzdem.



Nachher haben wir uns mit allen getroffen und dabei noch Menschen getroffen, die wir da garnicht erwartet hätten und das durch so dämliche Zufälle, dass uns eh niemand glauben würde. Wir haben uns dann jedenfalls mit einer kleinen Reisegruppe auf den Weg in eine andere Stadt gemacht um weiter zu feiern, es sei so viel gesagt, dass wir sehr viel Spaß hatten und absolut und völlig gegen Atomkraft sind. Die Kluftpuppe zum einaschlafen ging aber trotzdem noch, die war auch Nachts nötig weil der nächste Tag schon wieder anstrengend werden sollte, das aber auch ganz ohne Konzert.

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